Aufgrund der Corona-Pandemie wurden auch in Kenia im Frühsommer alle Schulen geschlossen und alle Jugendlichen, die in Internaten unterrichtet wurden zurück ins Tumaini Waisenhaus geschickt. Dies bedeutete eine weitere Herausforderung für die Kinder und das Team. Mit Beginn der Schulzeit im November erlaubte der kenianische Staat eine teilweise Öffnung der Schulen, jedoch ausschließlich für die Klassen 4 und 8. In diesen Klassen werden staatliche Prüfungen am Ende des Schuljahres abgelegt, die über die weitere schulische Laufbahn der Schüler entscheiden.
Im Sommer hatten wir uns im Waisenhaus bereits auf „Home-Schooling“ und „Online-Learning“ vorbereitet. Kenneth, eine Lehrer der „Sirio School“, hat die Aufgabe übernommen, zusammen mit den „Müttern“ einen Lehr- und Hausaufgabenplan zu erstellen und zu begleiten. Dafür wurden die beiden Aufenthaltsräume umgestaltet, Schulpulte aus der Schule geholt und das Waisenhaus mit WI-FI ausgestattet.
Der Computerraum steht den Großen zum Online-Learning zur Verfügung. Da dies gut angelaufen ist, werden wir die 4 Jugendlichen der Klassen 4 und 8 zunächst nicht wieder in die Schule schicken und erst einmal abwarten, ob unter den gelockerten Bedingungen das Infektionsrisiko für Covid 19 in Kenia wieder ansteigt. Die High School Schüler sind bis auf Betty ebenfalls im Waisenhaus und werden mittels Online-Learning unterrichtet. Betty ist zurück im Internat. Alle anderen Kinder bekommen ihre Hausaufgaben und Lerninhalte von den Klassenlehrern zugeschickt und werden von Ken und den „Müttern“ unterrichtet. Zusätzlich wurden eigene Lernpläne entwickelt. Zwei High- school Absolventen wurden von den Ursprungsfamilien während des Shutdowns nach Hause geholt und dort mittels „Online-Learning“ unterrichtet.
Laut Naomi, der Verwalterin des Waisenhauses, funktioniert alles bestens und die Kinder und Jugendlichen lernen mit viel Spass und Erfolg. Die Examina im April werden mit Spannung erwartet und alle wünschen sich, dass die Jugendlichen diese Herausforderung bewältigen. Wir danken Naomi mit ihren Mitarbeitern und insbesondere Ken von Herzen für ihr Engagement und bewundern die Disziplin und die Lebensfreude unserer kenianischen Freunde und vor allem der Kinder. All the best!
Wir beabsichtigen, das Home-Schooling durch die Finanzierung von gebrauchten Notebooks mit rund 1.000 Euro zu fördern und bitten hierfür ausdrücklich auch um Ihre/Eure Unterstützung.