Wie geht es den Kindern im Waisenhaus?

Auch in Kenia ist das Coronavirus angekommen. In einem afrikanischen Land sind Vorsichtsmaßnahmen, die eine schnelle Verbreitung des Virus verhindern sollen (Kontaktverbot, social distancing, shut down) nur schwer durchzusetzen. Zur Zeit versucht die Regierung, durch eine Ausgangssperre ab 19:00h, Schließung von Schulen, Colleges und Universitäten und ein Verbot des Handels auf den Straßen (sog. informeller Handel) die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. In den Slums von Nairobi, Mombasa und anderen größeren Städten ist dies quasi unmöglich. Der Verlust an Einkommen, das das tägliche Brot sichern muss, ist für viele Kenianer mit sofortigem Existenzverlust verbunden und ein Anstieg der Lebensmittelpreise sowie beispielsweise eine wachsende Kriminalitätsrate sind zu erwarten. Bereits fehlender Regen und die Heuschreckenplage Anfang des Jahres haben für wirtschaftliche Einbußen der Landbevölkerung durch Ernteverluste geführt.

Die medizinische Versorgung von intensivkranken Menschen ist nur in einem geringen Umfang möglich und wahrscheinlich mittelfristig nur vermögenden Kenianern in Privatkrankenhäusern zugänglich. Das öffentliche Gesundheitswesen wird und kann die Herausforderungen, wie wir sie in Europa bereits kennengelernt haben, nicht bewältigen.

Am 4.4. schickte uns Eirleen, die Verwalterin der Tumaini Gesamtprojekte, einen Bericht über das Leben im Waisenhaus in Zeiten von Covid 19.

Das Heim ist gut zu kontrollieren und zu isolieren. Die Kinder und Jugendlichen sind Disziplin gewöhnt und sicher in der Lage, immer aus allem das Beste zu machen.

Bedauerlich – jedoch verständlich – ist die Tatsache, dass kaum noch Sachspenden im Haus abgegeben werden – manche Mahlzeit ist bislang dank  gespendeter Lebensmittel gekocht worden. 

Auch aus Kenia werden uns Videos geschickt, wo die Menschen auf Balkons laut gemeinsam singen. Die Choräle und Gospellieder, die da erklingen, sind sehr bewegend.

Der Bericht von Eirleen veröffentlichen wir auf Englisch. Für Fragen stehen wir immer zur Verfügung.

Bleibt/Bleiben Sie gesund

Ihr Team des Tumaini Waisenhaus Fördervereins